Der BVN-Berlin
Der „Bund der Verfolgten des Naziregimes“ (BVN) war in der Bundesrepublik eine der größten Organisationen von ehemals Verfolgten des Nationalsozialismus.
Der BVN forderte unermüdlich die Aufklärung der NS-Verbrechen und stellte sich dem weit verbreiteten Vergessen-Wollen der Mehrheitsbevölkerung entgegen.
Diese Website präsentiert die Geschichte und das Wirken des Berliner Landesverbandes, der sich im Jahr 2016 auflöste.
“Der BVN ist eine überparteiliche Organisation, deren Aufgabe es ist, die verschiedenen rechtlichen, karitativen und politischen Interessen der Opfer des Nationalsozialismus zu vertreten. Neben der Vertretung der rechtlichen Ansprüche […] sieht der BVN eine seine Hauptaufgaben in der Mitarbeit an der geistigen Bewältigung der nationalsozialistischen Vergangenheit.”
Max Köhler, Antrag an den Beirat des Berliner Zahlenlotto,
28. Februar 1966
Biografien
Der BVN-Berlin setzte sich für zahlreiche Belange der Überlebenden ein. Seine Mitglieder kamen aus unterschiedlichen politischen Richtungen und hatten verschiedene Verfolgungserfahrungen hinter sich. Nach 1945 forderten sie wiederholt die Entschädigung für erlittenes Unrecht und Unterstützung für sich und ihre Angehörigen. Mit großem Engagement hielten sie die Erinnerung an die Opfer der NS-Diktatur wach.
Als Zeitzeuginnen und Zeitzeugen brachten Mitglieder des BVN unzähligen Berliner Schülerinnen und Schülern die Geschichte der Jahre von 1933 bis 1945 näher. Einige Persönlichkeiten des Verbandes werden hier vorgestellt.
Die Mahnung - Zeitung des BVN
Seit 1953 wurde vom BVN-Berlin die Zeitung „Die Mahnung“ herausgegeben, um die demokratische Entwicklung in der Bundesrepublik kritisch zu begleiten. Bis 2014 erschienen fast tausend Ausgaben. Mit seinem Mitteilungsorgan verschaffte sich der Landesverband weit über die Grenzen Berlins hinaus Gehör.
Auf dieser Website werden erstmals alle Jahrgänge der Zeitung präsentiert und sind mit einer Volltextsuche recherchierbar.
Die Sammlung
Die Sammlung des BVN-Berlin enthält zahlreiche Korrespondenzen, Protokolle, Mitgliedskarteien und Zeitungen der Verfolgtenorganisationen. Hinzu kommen Plakate, Tonbänder, Fotos und persönliche Erinnerungsstücke.
Seit der Auflösung des Verbandes befindet sich das Material in der Obhut der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin.
Das Mahnmal
Der BVN prägte für Jahrzehnte die Gedenkkultur West-Berlins und der Bundesrepublik. Ein Zeugnis dieses Wirkens ist das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus auf dem Steinplatz in Berlin-Charlottenburg. Es wurde 1953 auf Initiative des Verbandes aus Steinen der zerstörten Synagoge Fasanenstraße errichtet und gilt als das erste Denkmal für NS-Opfer im Westteil der Stadt. Der Steinplatz wurde fortan zum Ort zahlreicher Veranstaltungen.
Umfangreiches Fotomaterial und Dokumente verdeutlichen die wechselvolle Geschichte dieses frühen Gedenk- und Mahnortes.