Helmut Rehfeld

2. Dezember 1922 – 5. Februar 1975

Helmut Rehfeld wird 1922 in Berlin als Sohn eines Apo­thekers geboren. Er wächst in Klietz, in der Nähe von Stendal auf, später zieht die Familie nach Breslau, wo er das Gymnasium besucht. 

Nach der Machtübertragung an die National­sozialisten 1933 ist die Familie Rehfeld zahl­reichen anti­semitischen Anfein­dungen ausge­setzt, da der Vater jüdischer Her­kunft ist; er stirbt 1939 im Breslauer Gestapo-Gefängnis unter ungeklärten Umständen. Helmut Rehfeld geht 1940 nach Berlin, um dort die Schule fortzusetzen. Als sogenannter „Mischling 1. Grades“ gehört er einem der letzten Jahr­gänge an, die noch das Abitur ablegen dürfen. Das Studium wird ihm verwehrt. Ab August 1941 arbeitet er in Breslau als Vermessungs­tech­niker.

Helmut Rehfeld macht aus seiner Ablehnung des NS-Regimes kein Geheimnis. Ein Arbeits­kollege denunziert ihn. Am 22. Juli 1944 erfolgt seine Verhaftung, ihm werden Unter­stützung jüdischer Zwangs­arbeiter und „staats­feindliche Betätigung“ vorgeworfen. Bis Novem­ber 1944 ist er in Breslau inhaftiert. Danach kommt Helmut Rehfeld ins KZ-Buchen­wald und muss im Außen­lager Schönebeck Zwangs­arbeit für die Junkers-Flugzeug- und Motoren­werke leisten. Im April 1945 wird er von alliierten Truppen befreit.

„Ich war auf einer Baustelle beschäftigt und hatte Beziehungen zu jüdischen Strafarbeitern, die ich materiell unterstützte. Im Betrieb selbst gab ich meiner hitlerfeindlichen Überzeugung dadurch Ausdruck, daß ich das Führerbild entfernte, den Hitler-Gruß nicht anwandte und dergleichen.“

Helmut Rehfeld, Erklärung gegenüber dem Berliner Entschädigungsamt,
4. September 1951

Nach dem Ende des National­sozialismus lebt Helmut Rehfeld in Berlin. Von 1946 bis 1948 studiert er an der Humboldt-Universität. Nach Spaltung der Stadt­verwal­tung setzt er sein Studium der Philosophie an der Freien Uni­versität in West-Berlin fort. Im Jahr 1949 heiratet er Waltraud Gossow, die ebenfalls an der FU studiert. Nach der Promotion in Philo­sophie arbeitet er als Ober­studien­rat an einem Gymnasium in Zehlendorf.

Dem BVN tritt Helmut Rehfeld 1951 bei und wird Mitglied der Bezirks­gruppe Zehlen­dorf. Im Jahr 1963 erfolgt seine Wahl zum Beisitzer im Vorstand des Landes­verbandes. Er verfasst unzählige Artikel für die Zeitung „Die Mah­nung“ und setzt sich insbesondere für die deutsch-israelischen Beziehungen ein. Auch organisiert er die erste Reise einer BVN-Gruppe nach Israel. Helmut Rehfeld stirbt 1975 uner­wartet nach kurzer Krankheit in Berlin.