Max Köhler

26. Juli 1897 – 15. Dezember 1975

Max Köhler wird als Sohn eines Webers 1897 in Berlin geboren. Nach der Schule lernt er als Tischler und ist früh politisch aktiv. Er wird Mitglied der SPD, ist in der Spartakus­jugend und KPD aktiv und 1931 an der Gründung der „Sozialisti­schen Arbeiter­partei Deutsch­lands“ (SAP) beteiligt. Max Köhler übernimmt die SAP-Leitung in Berlin-Branden­burg. In der Partei lernt er den jungen Willy Brandt kennen, dem er Zeit seines Lebens verbunden bleibt.

Nach der Macht­übertragung an Adolf Hitler und dem Verbot der SAP übernimmt Max Köhler die illegale Inlands­leitung der Partei. Im November 1933 wird er fest­genommen und im großen SAP-Prozess „Max Köhler und Genossen“ zu drei Jahren Zucht­haus verurteilt. Nach der Entlassung emigrieren er und seine Frau Luise (1902-1984) aus Deutsch­land. Nach Stationen in Prag, Basel und Paris gelangen sie 1937 nach Kopen­hagen. Hier wird Max Köhler Leiter des SAP-Stütz­punktes Dänemark. Während der deutschen Besatzung von 1940 bis 1945 geht er in den Unter­grund. Nach dem Ende des Zweiten Welt­krieges arbeitet er wieder als Tischler.

„Lieber Willy, ich muß Dir offen gestehen, daß mir das Schnorren auf die Dauer zum Halse raushängt. Aber solange ich eben hier noch die Position ausüben muß, kümmert sich leider niemand darum, woher ich das Geld erhalte.“

Max Köhler, Brief an Willy Brandt, 
16. März 1971

Im Jahr 1955 kehren Max und Luise Köhler zurück nach Berlin. Anfang 1956 wird er Mit­glied der Berliner SPD und leitet ihren Marxisti­schen Arbeitskreis. Er engagiert sich für die Natur­freunde, wird General­sekretär der „Internationalen Liga für Menschen­rechte“ und Mitglied im Freidenker-Verband. Wegen religions­kritischer Äußerungen wird Max Köhler 1961 aus der SPD ausgeschlossen, aber 1962 wieder aufgenommen. 

Dem BVN tritt Max Köhler 1956 bei. Er wird prägendes Mitglied in der Bezirks­gruppe Neukölln. Als es Anfang der 1960er Jahre zu Zerwürf­nissen im BVN kommt und der Ver­band eine neue Führung sucht, wird er 1963 stell­ver­tretender Vorsitzender und übernimmt die Geschäfts­führung. Seit Ende 1964 zählt Max Köhler zudem zum Vorstand des „Zentral­verbandes Deutscher Wider­stands­kämpfer und Verfolgten­organisationen“. Trotz schwerer Krank­heit übernimmt er 1973 zusätzlich das Amt des Berliner BVN-Vorsitzenden. Er stirbt 1975 in Berlin.